Kaltenrain - Hungen, Steinheim
Das Gebiet liegt östlich der Ortslage von Hungen-Steinheim am Hang eines hügeligen Ausläufers des unteren Vogelsberges. Besonderheit ist die Terrassierung des wärmebegünstigten Geländes und die Größe von fast 23 ha.
Das ausgeprägte Vorkommen des Lebensraumtypen 6510 „Magere Flachland-Mähwiese“ auf einer Fläche von damals 8,76 ha (Jahr 2004) innerhalb des Streuobstgebietes bildeten das wertgebende Kriterium für die Ausweisung als Schutzgebiet. Streuobstbestände wie dieses stellen wichtige Lebensräume für seltene Pflanzen, Vögel und Insekten dar und sind somit ein bedeutender Bestandteil der Biodiversität.
Seit 2021 ist der Kaltenrain in Betreuung der LPV Gießen. Die Teilnahme am Projekt erfolgt auf freiwilliger Basis: Alle Eigentümerinnen und Eigentümer wurden persönlich angesprochen und konnten durch eine Einverständniserklärung ihre Flächen in das Projekt einbringen. Bereits im ersten Förderantrag für den Kaltenrain konnten so Mittel für die Pflege und Entwicklung von 119 Parzellen akquiriert werden – ein wichtiger Grundstein für den Erhalt und die Aufwertung dieses wertvollen Gebietes. Mit dem Beginn und der Umsetzung der Maßnahmen wuchs die Akzeptanz bei Anwohner*innen sowie Eigentümer*innen stetig. Das Interesse nahm kontinuierlich zu, sodass im Laufe des Jahres 2023 weitere Einverständniserklärungen bei der LPV eingingen. Der 2024 bewilligte Folgeantrag umfasst zusätzliche Flächen, sodass inzwischen rund 150 der insgesamt 280 Parzellen des Kaltenrains in das Maßnahmengebiet einbezogen sind.
Flora
- Salvia pratensis, Wiesen-Salbei
- Ranunculus bulbosus, Knolliger Hahnenfuß
- Pimpinella saxifraga, Kleine Bibernelle
- Sanguisorba officinalis, Großer Wiesenknopf
- Silaum silaus, Wiesen-Silge
- Campanula patula, Wiesen-Glockenblume
- Saxifraga granulata, Knöllchen-Steinbrech
- Campanula glomerata, Büschel-Glockenblume
- Dianthus armeria, Büschel-Nelk
- Trifolium striatum, Gestreifter Klee
- Sorbus domestica, Speierling
Fauna
- Colias hyale, Goldene Acht
- Papilio machaon, Schwalbenschwanz
- Cyaniris semiargus, Violetter Waldbläuling
- Leptidea sinapis, Senfweißling
- Chorthippus dorsatus, Wiesen-Grashüpfer
- Chrysochraon dispar, Große Goldschrecke
- Stetophyma grossus, Sumpfschrecke
- Lanius collurio, Neuntöter
- Jynx torquilla, Wendehals
Das passiert hier: